Erzieher Laurenz aus unserer Kita Landstadt Gatow wollte, dass die Kinder in seiner Gruppe das nicht nur theoretisch erfahren – schließlich trägt die Gruppe den Namen "Schmetterlinge"! So überraschte er sie eines Morgens mit ein paar ganz besonderen Gästen: Raupen der Schmetterlingsart Distelfalter. "Vorsichtig wurden diese in ihren zwei durchsichtigen Spezialbechern mit flauschiger Deckel-Unterseite der Reihe nach herumgereicht und erst einmal aufmerksam betrachtet", erzählt der Erzieher. Schnell lernten die Kinder, verantwortungsvoll mit den kleinen Lebewesen umzugehen – sie verstanden, dass sie in ihrem Prozess der Metamorphose besonders empfindlich sind. Innerhalb weniger Tage konnten sie beobachten, wie die Raupen dank einer speziellen Futtermischung immer dicker wurden.
Als sie dann schon richtig groß geworden waren, zogen sich die Raupen an ihren gesponnenen Seidenfäden, die aus der Unterlippe kommen, nach oben zum Deckel. Dort angelangt, verpuppten sie sich schließlich – der richtige Zeitpunkt, um sie in ein sogenanntes Aerarium umzusiedeln. "Sobald in dem netzartigen, runden Gehege die ersten Schmetterlinge aus den Kokons schlüpften, war das Staunen der Kinder groß", berichtet Laurenz. Als sie dann die Schmetterlinge im Garten der Kita frei ließen, konnte manch eines der Tiere sich nicht sofort trennen und machte zur Freude der Kinder einen Zwischenstopp auf dem Sommerkleid oder ließ sich von der Hand in die Freiheit entlassen.
Natürlich wurde die Beobachtung der Insekten von allerlei weiteren zum Thema passenden Aktivitäten begleitet: Die Kinder bastelten Schmetterlinge, gestalteten ihre natürliche Umgebung nach, sangen Lieder und lasen Bilderbücher. Schließlich ist es ein Ziel der Projektarbeit in Kitas, mit einem zentralen Aspekt möglichst viele Bildungsbereiche anzusprechen. "Es war ein Projekt, das eine direkte Naturerfahrung ermöglichte. Gerade im Hinblick auf die Klimakrise sind solche Erfahrungen wichtig, denn wenn man mit der Natur in einer direkten Beziehung steht, dann möchte man sich auch eher für ihren Erhalt einsetzen", lautet das Fazit von Erzieher Laurenz.