"Die beiden haben das System letzte Woche bei unserer Teamfortbildung vorgestellt", erzählt Kita-Leiterin Birgit Gersch. "Nach dem Essen bekommen die Kinder, die mitmachen wollen, so genannte Bewertungssteine und legen diese entweder in das Gefäß mit dem grünen Daumen, der nach oben zeigt oder in das mit dem roten 'Daumen runter'. Die Erzieher*innen tragen die Ergebnisse in eine Liste ein, die dann besprochen wird." Das System wird bis Ende der Sommerferien in einer Krippen- und zwei Elementargruppen getestet.
Ein weiterer Schwerpunkt der Teamfortbildung war das Thema Lerngeschichten. Diese sind Bestandteil des Sprachlerntagebuchs, das von Anfang an für jedes Kind angelegt wird. Susanne Hesse, Fachberatung des Trägers, gestaltete den Tag und stellte unter anderem die drei Säulen von Lerngeschichten vor: Wahrnehmen (eine Lernsituation aus der Fülle der Beobachtungen herausfiltern), Erkennen (welche Art von Lernen hat stattgefunden und welche Bedeutung hat sie für das Kind, die pädagogischen Fachkräfte und die Eltern?), Antworten (wie kann man auf die Situation reagieren und das Kind weiter in seiner Individualität fördern?). "Später kommt dann noch ein vierter Schritt dazu", erklärt Susanne Hesse. "Wenn man die Lerngeschichte wieder hervorholt und gemeinsam mit dem Kind liest, erfährt das Kind erneut Wertschätzung und Anerkennung seiner individuellen Persönlichkeit." Lerngeschichten erleichtern außerdem die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte mit den Familien, da sie den Austausch erleichtern und die pädagogische Arbeit transparenter machen. Nicht zuletzt werden so schöne Momente geteilt und der Fokus auf die invidivuellen Stärken und Interessen eines Kindes gerichtet, die sonst im Alltag untergehen.