Obstsalat und Pflanzenkinder

Eine Baumschule in der Kita? Unsere Kita Wundertüte ist auf einem guten Weg dahin. Angefangen hat alles mit einer Entdeckung bei der Zubereitung eines gesunden Snacktellers.

“Eines Nachmittags entdeckten eines der Kinder und ich beim Obstscheiden, dass die Apfelkerne, die aus einem Apfel purzelten, schon gekeimt waren”, erzählt Erzieherin Cordula. “Wir schnappten uns unser Tablet und forschten nach, wie und ob man Apfelkerne keimen lassen kann und ab welchem Zeitpunkt man sie einpflanzen kann. Am nächsten Tag luden wir weitere Kinder dazu ein, die Äpfel näher anzuschauen. Wir schnitten gemeinsam Äpfel auf und entdeckten die fünf Kämmerchen, in denen die Apfelkerne drin liegen. Die Kinder ließen sich die Apfelspalten schmecken und wir zählten, wieviele Kerne in einem Apfel stecken. In einem zählten wir sechs, in einem anderen sogar neun Kerne.”

In der Folge lernten pädagogische Fachkräfte und die Kinder, dass Apfelkerne für zwei Wochen in nassen Papiertücher gebettet in einem luftdicht verschlossenen Behältnis im Kühlschrank “schlafen” müssen, um zu keimen. "So wie im Winter in der kühlen
Erde", erklärt Cordulas Kollegin Anja. “Das haben wir mit einem Besuch in der Küche und mit Hilfe unseres Küchen-Teams realisieren können. Nach einer Woche haben wir die Kernchen mal besucht – wir waren gespannt, ob sie nach zwei Wochen wirklich gekeimt hatten. Die schon gekeimten Apfelkerne, fünf Stück an der Zahl, haben wir dann eingepflanzt. Am nächsten Tag schon waren die Freude und das Staunen groß, als wir den ersten Apfelsprössling entdeckten, der sich aus der Erde seinen Weg gebahnt hatte. Im Laufe der nächsten Woche sind tatsächlich aus allen eingepflanzten Kernen kleine Apfelsprösslinge entstanden!”

Im Begegnungskreis lernten alle das alte Kinderlied “In einem kleinen Apfel, das sieht es lustig aus” und spielten nach einem Bewegungslied “Apfelpflücken”. “Besonders machte es den Kindern Freude, zwei Stoffäpfelchen Fangen spielen zu lassen und mit Tüchern selbst einen Apfelbaum darzustellen”, berichten die Erzieherinnen. “Unser Interesse weitete sich aus und wir widmeten uns auch dem anderen Obst, das die Kinder jeden Tag für unseren Obstkorb mitbringen. Ein Kind sammelte aus Weintrauben die Kerne heraus. Wir lernten, dass diese erst mal für einen Tag im Wasser liegen sollen. Die Kerne, die sich am Boden absetzen, werden in ein kleines Schälchen gepflanzt und müssen dann für zwei bis drei Monate in den Kühlschrank. Dank der Unterstützung der Eltern des Kindes haben die Traubenkerne jetzt ein Plätzchen im heimischen Kühlschrank. Wir freuen uns sehr, wenn wir dann in drei Monaten kleine Traubensprösslinge zu sehen bekommen!”

Im Begegnungskreis drehte sich – logisch! – alles um verschiedene Obstsorten. Spielerisch lernten die Kinder nochmal alle Obstsorten beim Namen kennen, ordneten im Zahlenraum von 1 bis 5 die entsprechenden Mengen an Obst zu. Zum Abschluss wurde “Obstsalat” mit bunten Bändern gespielt: “Apfel-”, “Birnen-”, “Pflaumen-” und “Bananen-Kinder” müssen jeweils ihren Platz tauschen.