Dort engagieren sich die beiden nun seit über 15 Jahren. "Angefangen hat es mit unseren Enkelkindern", erzählen sie. Davon haben sie insgesamt elf: "Bei Familienfeiern kommen wir auf über 30 Leute." Doch die eigene Großfamilie hält sie nicht davon ab, auch fremden Kindern Gutes tun zu wollen. Denn fremd sind ihnen die "Zwerge" ohnehin nicht wirklich, wohnen die Schleis doch seit mehr als einem Jahrzehnt direkt gegenüber der Kita, mit bestem Blick auf das Außengelände. Das war nicht nur für ihre eigenen Kinder praktisch, wenn die Großeltern spontan einspringen konnten, um die Enkel abzuholen. Dieter Schlei hat auch schon Nachbarn dazu angestiftet, ebenfalls an die Kita zu spenden. Und wenn mal jemand aus der Nachbarschaft über die Geräuschkulisse murrt, die bei einer Kita nunmal Begleiterscheinung ist, ist er zur Stelle, um schlichtende Gespräche zu führen.
Zu den Dingen, die die Schleis der Kita zugute kommen lassen, gehören zwar auch Alltagsgegenstände wie Papprollen, die beim Basteln ein zweites Leben erhalten. Oft kaufen sie jedoch das, was gebraucht wird, kurzerhand neu. "Wir finden es einfach super, dass in der heutigen Zeit Menschen einkaufen gehen, Geld ausgeben, um das dann zu spenden", freut sich der kommissarische Leiter der Kita, Gordon Krüger. Es sei nicht selbstverständlich, dass jemand gezielt nachfrage "Was braucht ihr denn?". Warum sie das tun? Renate Schlei überlegt kurz, bevor sie antwortet: "Vielleicht liegt das daran, dass wir damals selbst nicht viel hatten." Ihr Mann ergänzt: "Wir machen's einfach."
AWO-Mitglieder sind die beiden übrigens seit über 50 Jahren, sie gehören zur Abteilung Südpark. Die Zeiten, in denen sie aktiv auf Kita-Festen mitgeholfen, gegrillt und Getränke ausgegeben haben, sind zwar vorbei. Ihr jetziges Engagement wollen sie aber so lange fortführen, wie es ihnen möglich ist. In der Kita ist man sich jedenfalls einig: "Die werden nicht mehr losgelassen."