Im Mittelpunkt des „Kitas bewegen“-Programms steht die Erkenntnis, dass das Wohlbefinden jedes Einzelnen essentiell wichtig ist. Denn: Den Kita-Kindern kann es nur gut gehen, wenn es auch den Eltern und pädagogischen Fachkräften gut geht. Zudem benötigen Erzieher/innen gute Rahmenbedingungen, um ihre anspruchsvollen Aufgaben erfüllen zu können. Unter Einbeziehung aller Beteiligten - den pädagogischen Fachkräften, Kindern, Kitaträgern und Eltern soll künftig ein gesunder Kita-Alltag angestrebt werden. Somit soll nicht nur ein Beitrag zur Bildungs- und Gesundheitsförderung geleistet werden – es geht auch darum, soziale Benachteiligung von Kindern abzubauen.
Im Dezember letzten Jahres fiel der offizielle Startschuss für die vierte Auflage des Kita-Förderprogramms. Und ab diesem Jahr sind nun auch Spandauer Einrichtungen mit dabei. Im Gespräch erzählt Birgit Gersch, Leiterin der AWO-Kita „Zwergenwinkel“, wie die erste Umsetzungsphase ablief. Um alle Beteiligten - sowohl die pädagogischen Fachkräfte als auch die Eltern - gleichermaßen partizipieren lassen zu können, galt es zunächst einen Online-Fragebogen auszufüllen.
1.) Frau Gersch – Sie haben die Onlinebefragung ja bereits durchgeführt. Was waren das für Fragen?
Birgit Gersch: Die Fragen waren sehr vielfältig und umfassten, neben dem persönlichen Wohlbefinden, auch beispielsweise Themen wie Ernährung, Entspannung oder Partizipation. Ganz praktisch lauteten diese dann unter anderem: „Wie geht es Ihnen?“ Aber auch: Sind Sie mit der Bewegungs- oder Sprachförderung in der Einrichtung zufrieden? Oder: „Sollten die Kinder mehr an der Essens-Auswahl beteiligt werden? Gibt es für die Kinder die Möglichkeit, zur Ruhe und zu kommen und zu entspannen?“ Und natürlich die perspektivische Frage: „Welche Entwicklungsfelder in der Kita sollten verbessert werden?“
2.) Es gab unterschiedliche Fragenbögen – je nach Zielgruppe, somit können Sie natürlich nur über den Ihrigen berichten, denn die Online-Umfrage war natürlich anonymisiert. Aber auch innerhalb der Kita wurde zwischen verschiedenen Arbeitsfeldern unterschieden (wie z.B. zwischen pädagogischen Fachkräften, Küchenpersonal etc.) und natürlich gab es auch einen extra Fragenkatalog für die Eltern. Was passiert mit den Fragenbögen nun?
Birgit Gersch: Die Onlinebefragung ist inzwischen abgeschlossen und wird von uns als Kita nun selbständig ausgewertet. Die Idee dahinter ist, dass jede Einrichtung ganz individuell für sich ein Thema herausfiltert, das sie dann in Angriff nehmen möchte. An diesem Punkt der Evaluation sind wir gerade und bis Oktober soll ein Ziel erarbeitet sein.
3.) Und wie geht es dann perspektivisch weiter?
Birgit Gersch: Danach haben die Kitas ein Jahr Zeit das selbst definierte Ziel umzusetzen. Nach Ablauf dieser Frist geht dieser Prozess dann wieder von vorne los – so der Plan. Auf diese Weise sollen Dinge in kleinen Schritten nachhaltig verändert und zum Positiven beeinflusst werden.
Im Jahr 2012 gestartet, nehmen inzwischen mehr als 200 Kitas aus sieben Bezirken am Berliner Landesförderprogramm „Kitas bewegen“ teil. Neben Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, Mitte, Reinickendorf, Steglitz-Zehlendorf und Treptow Köpenick ist Spandau der zuletzt hinzugekommene Bezirk. Die erste Umsetzungsphase ist hier im Frühjahr 2018 gestartet. Fortsetzung in der Mission „gute gesunde Kita“ folgt.