Schuldenfalle: Handyverträge & Co

Nullprozent-Finanzierung, Handyverträge, Lockangebote aus der Werbung – die Ursachen für Überschuldung sind vielfältig. Doch allgemein gilt: „Ein Hauptgrund für Schulden ist häufig Unwissenheit“, weiß Nicole Scholz von der Schuldner- und Insolvenzberatung der AWO Spandau. „Meistens sind es kleine Beträge, die sich summieren. Dann folgen Mahnbescheide und schließlich Vollstreckungsbescheide.“ Unter den Betroffenen sind auch häufig Jugendliche. Das Problem: Ab 18 Jahren sind sie voll geschäftsfähig, die nötige Finanzkompetenz besitzen viele in diesem Alter jedoch noch nicht.

Ein großes Risiko bei Kinder- und Jugendlichen geht beispielsweise von In-App-Käufen aus, die schwer als solche zu erkennen sind und vor allem im Bereich der Handyspiele verbreitet sind. Folglich sei es wichtig, junge Menschen über Risiken aufzuklären, damit es gar nicht erst zu einer Verschuldung kommt – in der Oberstufe, aber auch schon in der Grundschule, so Nicole Scholz.

Die AWO-Schuldnerberatung bietet regelmäßig Vorträge zum Thema an Schulen an. Hier wird die Problematik ganz konkret an einem Beispiel erklärt: Was passiert, wenn beispielsweise eine Rechnung nicht bezahlt wird? Und was zieht dies für Konsequenzen nach sich?

Eltern seien hierbei aber auch indirekt Zielgruppe, denn über das Thema wird nach wie vor nicht gerne geredet, gibt Scholz zu Bedenken. Dank der Aufklärung soll so auch der Dialog über das Thema Verschuldung zu Hause angeregt werden. 18 Infovorträge der AWO gab es dieses Jahr bereits schon an Berliner Schulen – 11 weitere sollen folgen.