In der Tat haben wir inzwischen Betreuungsplätze fristlos gekündigt. Dies geschah in der Regel zunächst mündlich in persönlichen Gesprächen mit den betroffenen Familien sowie anschließend in Briefform. Einerseits haben wir Familien gekündigt, zu denen unser Vertrauen zerstört ist. Andererseits haben diese Eltern deutlich gemacht, dass ihr Vertrauen in uns als Träger sowie in die pädagogischen Fachkräfte ihrer Kita nicht mehr vorhanden ist. In beiden Fällen ist uns eine Fortsetzung des Betreuungsverhältnisses nicht mehr möglich. Wir sind in engem Kontakt zur bezirklichen Kitakoordination, um diesen Eltern neue Plätze für ihre Kinder zu vermitteln.
Nach massiven Beschuldigungen gegen unser Personal ist dies für uns die einzige Möglichkeit, dem Betreuungsvertrag Rechnung zu tragen. Dieser sieht unter Punkt 5.6. vor, dass es zum Wohle des Kindes besonders wichtig ist, dass die Eltern und die pädagogischen Fachkräfte der Kindertagesstätte vertrauensvoll zusammenarbeiten. In dem sensiblen Bereich der Kinderbetreuung haben wir keine Möglichkeit, Kinder adäquat zu betreuen, wenn Eltern ihr massives Misstrauen gegenüber den pädagogischen Fachkräften deutlich gemacht haben.
Die beiden vorübergehend geschlossenen Kitas haben wir inzwischen wieder öffnen können. Seitens der Kinder, Eltern und Erzieher/-innen dort besteht großes Interesse daran, dass sukzessive wieder eine zuverlässige Betreuung sichergestellt wird. Unsere Geschäftsleitung hat zu Einzelgesprächen eingeladen. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln mit mehreren Mitarbeiter/-innen. Die Kitaaufsicht prüft, ob und an welchen Stellen das Schutzkonzept geschärft werden muss.
Konstruktive Kritik seitens der Eltern ist hinsichtlich der Aufarbeitung der Vorwürfe ausdrücklich erwünscht, denn sie hilft uns, mögliche Schwachstellen herauszufinden. So haben wir in Zusammenarbeit mit den Elternvertreter/-innen bereits begonnen, einen langen Katalog an Vorschlägen und Forderungen abzuarbeiten und teilweise auch schon mit der Umsetzung begonnen.